Vor über zwei Jahren hat sich Hermes Baby mit der Mission gegründet, einen zeitgemäßen Erzähljournalismus in Deutschland zu fördern. Denn dass Geschichten in der Lage sind, Erkenntnisse zu vermitteln, die dem rein Faktischen verschlossen bleiben, ist unsere tiefe Überzeugung.
Seitdem ist viel passiert – und eigentlich ist es ein Wunder, dass wir noch existieren, trotz Corona und trotz immer schlechteren Bedingungen für Freie Journalisten. Doch in den letzten Monaten haben wir neue Mitglieder dazugewonnen, Veranstaltungen und Lesungen organisiert und arbeiten inzwischen vertrauensvoll mit inspirierenden Journalisten und Journalistinnen in unterschiedlichsten Redaktionen zusammen, die unsere Version eines zeitgemäßen Erzählens schätzen gelernt haben.
Dabei verging allerdings kaum ein Tag, an dem wir uns nicht auch gefragt haben, wie wir integrativer werden könnten. Denn zeitgemäßes Erzählen ist nichts, was wir exklusiv für uns beanspruchen wollen. Es handelt sich dabei vielmehr um eine Vision, die wir mit der gesamten Branche teilen möchten. Die Reporter-Akademie wird hierfür der ideale Ort sein.
Warum aber übergibt Michael Obert die Reporter-Akademie überhaupt an Hermes Baby?
Michael gilt bis heute als einer der renommiertesten Reporter des Landes. Inzwischen aber hat sich sein eigener beruflicher Schwerpunkt zunehmend in den Coaching-Bereich verschoben.
Zu den Gründen, warum Michael sich bei der Suche nach einem Nachfolger unter mehreren Interessenten am Ende ausgerechnet für Hermes Baby entschieden hat, sagt er selbst:
„Die meisten Autorinnen und Autoren bei Hermes Baby kenne ich persönlich von Workshops oder von unterschiedlichen Journalistenschulen. Die große Schnittmenge mit der Akademie im Bereich ‚Erzähljournalismus‘ ist offensichtlich. Außerdem braucht die Akademie, die ja einem sehr praktischen Ansatz folgt, ein Leitungsteam, das nah am journalistischen Tagesgeschäft dran ist. Da war es naheliegend, die Nachfolge auch gleich mit einem Generationenwechsel zu verbinden.“
Als Schirmherr und Impulsgeber wird Michael der Akademie erhalten bleiben.
Von Gründung an war es Michaels Wunsch, mit der Reporter-Akademie sowohl Qualitätsjournalismus als auch demokratische Werte zu stärken. Entsprechend glücklich sind wir, diese Idee fortführen zu dürfen. Zugleich geht mit der Übernahme der Reporter-Akademie eine große Verantwortung einher: Eine solche Fortbildungsstätte ist nur so gut, wie die Menschen, die ihr Leben einhauchen. Wir betrachten die Akademie deshalb auch als Ideenwerkstatt: Neben der Vermittlung geht es uns darum, gemeinsam an Geschichten zu drehen und Ideen des Erzählens weiterzuentwickeln. Hast Du Anregungen, Wünsche oder Kritik würden wir uns darum freuen, wenn Du Dich bei uns meldest. Denn in den kommenden Wochen sind wir es, die von Dir lernen wollen, um den Kosmos Reporter-Akademie noch besser zu verstehen.
Was ändert sich nun konkret?
Eine Neuerung gibt es bereits: Wir überführen die Akademie gerade in einen gemeinnützigen Verein. Damit wollen wir unserem Anspruch gerecht werden, einen Beitrag für das demokratische Gemeinwesen zu leisten, indem wir das Stipendienprogramm deutlich ausbauen werden. Ansonsten bleibt in diesem Jahr des Übergangs vieles beim Alten: Vom 13. bis 15. September wird Michael Obert noch einmal seine beliebte Masterclass Reportage anbieten (anmelden kannst Du Dich hier). Von 17. bis 18. September findet das Seminar “Gut leben als freie/r Journalist/in” zum ersten Mal mit Katharina Jakob statt (hier geht’s zur Anmeldung). Dank unseres Partners Amnesty International stehen uns zwei Stipendien zur Verfügung, die eine kostenlose Teilnahme an beiden Seminaren ermöglichen (bewerben kann man sich hier).
Wir von Hermes Baby arbeiten währenddessen im Hintergrund: Wir kümmern uns um die Vorbereitung und Durchführung der Seminare und feilen bereits an neuen, spannenden Kurskonzepten für die kommenden Jahre.
Die brandneue Website der Reporter-Akademie gibt es unter: www.reporter-akademie.de