Wir haben die Frau hinter dem Megaerfolg „Ohne Benzin“ getroffen.
Erschienen in Vice, Juli 2022
„Ohne Benzin“ ist Domizianas einziger Song. Und wahrscheinlich auch der einzige Song für uns, der einzige Song für mich und meinen Sommer. Der Beat passt zu meinen Schritten, wenn ich zwischen Parks und der Bar und dem See am nächsten Morgen wechsle. Ich weiß, dass mir der Sommer steht.
Über 36 Millionen mal wurde „Ohne Benzin“ bislang auf Spotify gestreamt. Autotune, schneller Beat, ein catchy Refrain für TikTok. Alles passt zu gut zu unserem Jetzt. Und alles, was so gut zu unserem Jetzt passt, scheint fast konstruiert. Ihr Pony wirkt maßgeschneidert. Ich stelle mir vor, wie ihr jeden Morgen ihre Outfits so angezogen werden, wie Köchinnen in Sternerestaurants die Blumen und Kräuter auf dem Teller anrichten, mit einer Pinzette. „Ohne Benzin“ und die Persona Domiziana sind präzise.
Bis vor kurzem kannte sie noch niemand. Veröffentlicht hat sie bis zu unserem Treffen nur zwei Titel – „Ohne Benzin“ und eine schnellere Version desselben Songs. Mit „Ohne Benzin (1,1 Speed Version)“ wurden auf TikTok schon über 116.000 Videos untermalt. TikTok hat den Weg zum musikalischen Erfolg verändert. Der Algorithmus ist unvorhersehbar. Und plötzlich sind Songs populär, deren Refrain sich einfach unter Videos loopen lassen. Weil „Ohne Benzin“ auf der Plattform so beliebt war, landete der Song an der Spitze der deutschen Charts.
Ihre PR-Managerin sitzt vor einem Café in Neukölln. Die Fransen der rosafarbenen Sonnenschirme flattern im Wind. Domiziana sei gerade noch auf Toilette. Wir setzen uns gegenüber voneinander hin. Sie wäre froh, wenn nur wenig über das Thema TikTok gesprochen würde, sagt ihre Managerin.
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