Der Schriftsteller Julian Schutting hat einen letzten Wunsch: ein Tod im Spazieren. Er geht deshalb ständig umher, um die Chancen zu erhöhen. Wenn es sein muss, will er nachhelfen.
Erschienen im Falter, August 2020 / Fotos: Katharina Gossow
Julian Schutting sagt, er habe Ordnung gemacht. Er habe seine Bettdecke über das Geländer des französischen Balkons geschlagen und das Fenster geöffnet, seine Wollpullover im Einbaukasten verstaut und die Manuskripte am Parkettboden der winzigen Altbauwohnung sortiert – Stapel für Stapel, mit Steinen beschwert, damit der Wind sie nicht davonweht. „Als würden Sie gleich bei mir eintreten“, sagt er mir. Ich rufe nur an.
Den Schriftsteller treffen kann ich erst nach der „Pestzeit“, wie er die Corona-Pandemie nennt. Auch wegen ihr denkt er jetzt mehr an „die letzten Fragen im Leben“, sagt er: Wie verlässt man diese Welt? Oder wie entfernt man sich aus ihr?
Mit zweiundachtzig denke man darüber nach. Wenn ihn die Kraft verlässt, will er mit Schlafmittel nachhelfen. All das erzählt er mir, noch bevor ich richtig fragen kann, wie es ihm geht.
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Der ganze Text in der gedruckten Ausgabe des Falter vom 26. August oder hier.